Schrift auf Straße: Passion led us here

Unzweideutig – Andacht zu Johannes 14,6

Simon Heymann

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. (Johannes 14,6)

Die Aussage von Jesus ist die Antwort auf eine Orientierungsfrage: „Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen?“

Gestellt wurde die Frage von Thomas, der dafür bekannt ist, den Dingen auf den Grund zu gehen, um sie zu begreifen. Und anstatt sich wieder mit einem Bild zu behelfen, wie wir es von Jesus bei anderen „Ich-bin-Aussagen“ kennen, antwortet Jesus direkt und ohne Umschweife.

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.

Die Antwort von Jesus lässt keine Interpretationsspielräume zu. Klar, eindeutig und unmissverständlich wird kurz gesagt, weshalb Jesus auf der Welt erschienen ist und was das Ziel ist.  Für uns heute mag diese Aussage anstößig und zu einfach klingen. Fast schon unreflektiert. Gibt es nicht immer mehrere Optionen? Führen nicht immer mehrere Wege nach Rom? Ist die Wahrheit nicht relativ? Und die Aussage „niemand kommt zum Vater denn durch mich“ setzt der Einseitigkeit der Aussage die Krone auf.

Nein.  Allein Christus ist der Weg für uns Menschen zum Vater. Jesu absolute und unzweideutige Antwort steht im Einklang mit dem Charakter Gottes und den Ordnungen des jüdischen Gesetzes: Es gibt nur einen wahren Gott! (Jes 44,6). Nur die Wahrheit wird den Menschen frei machen (Joh 8,32).

Und das Ziel?

Das Ziel ist die Gemeinschaft mit dem Vater, so wie einst Adam und Eva im Paradies gelebt haben. Die Voraussetzung hierfür ist „heilig sein“. Gott ist heilig, so sollt auch ihr heilig sein (Vgl. 3 Mo 19,2). Doch wie ist das bei unserem „Gefallensein“ möglich? Jesus gibt darauf eine simple und unmissverständliche Antwort: Niemand kommt zum Vater denn durch mich (Joh 14,6). Sein Leben, sein Leiden und seine Auferstehung bereiten uns den Weg.

Lass diese Worte in dir nachklingen: Jesus ist der Weg eines geheiligten Lebens. Jesus wird dich durch seine Wahrheit befreien. Jesus macht dich vor Gott gerecht, so dass du zu Gott und damit zum wahren Leben, dem ewigen Leben, gelangst. In Zeiten von alternativen Fakten, relativierten Wahrheiten und uneindeutigen Wegen kann dir diese Aussage auch heute Orientierung geben, so wie einst den Jüngern.

Bild:©Ian Schneider / unsplash
Brennpunkt-Seelsorge 2 / 2022: Wahrheit wagen
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